Russische
Experten warnen vor einen Atomkatastrophe in der Arktis: Ein von
Russland heimlich versenktes sowjetisches U-Boot könnte bald durch
das Eindringen von Meerwasser außer Kontrolle geraten –
schlimmstenfalls droht eine nukleare Kettenreaktion und die
Verseuchung des Ozeans, wie das ARD-Politikmagazin "Report
Mainz" berichtet. In 33 Metern Tiefe auf dem
Grund der Kara See befindet sich eine tickende Zeitbombe: Seit 1981
liegt in der Bucht von Stepovoy, östlich von Nova Zemlia, das
sowjetische Atom-U-Boot K-27. Nach einem Störfall, bei dem neun
Seeleute tödlich verstrahlt wurden, hatte die russische
Nordmeerflotte den 110 Meter langen Koloss kurzerhand in dem
Nebenmeer des Arktischen Ozeans versenkt - heimlich und unter Bruch
des Völkerrechts. Jahr für Jahr entweichen seitdem 851 Millionen
Becquerel Radioaktivität aus dem Boot, wie „Report Mainz“ unter
Berufung auf das staatliche Russische Institut für Strahlenschutz
(IBRAE) erklärt.
„Das radioaktive Material im Kern kann im
schlimmsten Fall vollständig und zwar sehr kurzfristig freigesetzt
werden. Das ist eine Katastrophe", zitiert das Politikmagazin
Wolfgang Renneberg, der bis Ende 2009 die Abteilung Reaktorsicherheit
im Bundesumweltministerium leitete. Um eine Katastrophe zu
verhindern, muss die K-27 bis spätestens 2014 gehoben werden, heißt
es in einem internen Dokument des Russischen Umweltministeriums, das
"Report Mainz" nach eigenen Angaben exklusiv vorliegt.
Geschehe das nicht, erwarten Beamte des russischen Umweltministeriums
„nicht kontrollierbare Kettenreaktionen“ an Bord der K-27. Auch
ein weiteres U-Boot, die 2003 in der Barentssee gesunkene K-159,
müsse dringend gehoben werden: Laut ARD-Bericht enthält es 6,6
Billiarden Bequerel Radioaktivität. Zum Vergleich: Der im Schacht
Asse eingelagerte Atommüll enthält nach Angaben des Öko-Instituts
Darmstadt 3,7 Billiarden Becquerel. Unveröffentlichte
Unterwasseraufnahmen dieses U-Boots - die „Report Mainz“ nach
eigenen Angaben vorliegen - zeigen große Löcher im Rumpf des
U-Bootes sowie geöffnete Luken.Die Barentssee ist weltweit das wichtigste Fanggebiet für Kabeljau - auch Deutschland bezieht Fische aus diesem Gewässer.
Trotz aller Warnungen räumen russische
Behörden offiziell bislang nur "potenzielle Gefahren" ein,
nicht aber akute. Anders die EU-Kommission: Sie erklärte auf eine
Anfrage der Grünen-Fraktion im Juli, sich „der von den versunkenen
Atom-U-Booten und radioaktiven Abfällen ausgehenden Gefahr bewusst“
zu sein und stuft diese als „besorgniserregend“ ein. Das
Bundesumweltministerium teilte dagegen auf Anfrage mit, ihm lägen
„keine Untersuchungen vor, die auf Gefahren hinweisen."
„Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie hier aktiv wird, und wenn sie sich dazu selbst erst noch informieren muss, dann sollte sie das schleunigst tun", zitiert das Magazin Sylvia Kotting-Uhl, die atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag. Sie bewertet den internen Bericht aus dem russischen Umweltministerium als alarmierend: "Ich halte diese Informationen für extrem beunruhigend“.
„Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie hier aktiv wird, und wenn sie sich dazu selbst erst noch informieren muss, dann sollte sie das schleunigst tun", zitiert das Magazin Sylvia Kotting-Uhl, die atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag. Sie bewertet den internen Bericht aus dem russischen Umweltministerium als alarmierend: "Ich halte diese Informationen für extrem beunruhigend“.
Quelle: Yahoo
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