Mittwoch, 30. Mai 2012

Neue Froschart entdeckt - Tiere sind leuchtend gelb und färben ab


Eine neue Froschart gibt den Forschern Rätsel auf: Die Winzlinge sondern gelbe Farbe ab, wenn man sie berührt. Entdeckt wurden sie im Hochland von Panama, wo Amphibien seit Jahrzehnten von einem Pilz bedroht sind. Einen leuchtend gelben Frosch, der abfärbt, haben Forscher im dichten Regenwald von Panama aufgespürt. Warum der nur etwa zwei Zentimeter große Regenfrosch bei Berührung seine Farbe abgibt, ist den Wissenschaftlern allerdings noch ein Rätsel. Zur Abwehr von Feinden sei die Eigenschaft jedenfalls ungeeignet, da die Farbe keine giftigen Komponenten enthalte, berichtete das Senckenberg Forschungsinstitut am Mittwoch in Frankfurt.
Das deutsch-panamaische Expeditionsteam entdeckte zugleich eine Frosch- und eine Salamanderart wieder, die im Hochland des mittelamerikanischen Landes seit mehreren Jahrzehnten nicht gesichtet wurden. Die ungewöhnlichen Paarungsrufe der männlichen Gelbfärber-Regenfrösche (Diasporus citrinobapheus) hatten die Biologen auf die Spur der winzigen Amphibie gebracht. "Die Rufe dieser Art unterscheiden sich stark von anderen Fröschen. Da hatten wir gleich den Verdacht, dass wir hier eine neue Art gefunden haben", sagte der beteiligte Biologe Andreas Hertz. "Es war aber gar nicht so einfach, die winzigen Tiere im dichten Regenwald ausfindig zu machen, geschweige denn zu fangen." In der unzugänglichen Bergwelt im Westen Panamas suchten die Wissenschaftler auf verschiedenen Expeditionen von 2008 bis 2010 vor allem an den Ufern von Bergbächen und im Nebelwald nach seltenen Fröschen und Salamandern. Sie konnten dabei auch 18 von insgesamt 33 gefährdeten und stark gefährdeten Amphibienarten nachweisen. Darunter ist auch ein Salamander, der seit seiner Entdeckung vor 34 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte sowie ein Frosch, der seit 27 Jahren nicht mehr in Panama gesehen wurde. Vor allem Ende des 20. Jahrhunderts waren zahlreiche Amphibien in der Region an einer Pilzerkrankung gestorben. Gravierender sei jedoch der Verlust von geeignetem Lebensraum, erläuterte Hertz. Er forderte das entlegene Cerro Colorado Areal nicht für den Kupferabbau freizugeben, sondern als Schutzgebiet auszuweisen, um die Arten für künftige Generationen zu erhalten. "Es gibt sie an keinem anderen Ort der Welt." Ihre Studien präsentieren die Forscher in den Fachjournalen "Amphibian and Reptile Conservation" und "ZooKeys".

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