Mittwoch, 21. Dezember 2011

Die Pfaueninsel

Die zirka einen Quadratkilometer große Pfaueninsel ist ein idyllischer Landschaftspark im südlichen Lauf der Havel. Nur mit der Fähre zu erreichen, bietet sie dem Wanderer ein kleines Paradies der Ruhe, denn Autos sucht man hier vergeblich. Sie wurde seit dem Ende des 18. Jahrhunderts als wunderschöner englischer Landschaftsgarten gestaltet und die Hohenzollernherrscher ließen fantasiereiche Bauwerke auf der Insel errichten, die heute Teil des Berlin-Potsdamer Weltkulturerbes sind. Um 1700 ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm auf der Pfaueninsel Tiere für die Jagd aussetzen. Später diente die Insel auch zur Schaf- und Rinderzucht. Im 18. Jahrhundert wurde auf der Insel von Friedrich Wilhelm II. das berühmte weiße Lustschloss im Stil einer Ruine erbaut. Gedacht war es für ihn und seine Geliebte, jedoch starb er vor dessen Fertigstellung. Sein Sohn nutzte die Pfaueninsel später, um hier seltene Tiere und Pflanzenarten anzusiedeln, die dann schließlich Unterkunft im Zoologischen Garten von Berlin fanden. Einige Überreste der Anlagen, zum Beispiel die zahlreichen Vogelkäfige, stehen noch heute. Außerdem gibt es noch viele frei lebende Pfaue auf der Insel, die ihr ihren Namen gaben. Der Kunckelstein am Ostufer erinnert an den ersten Bewohner der Pfaueninsel, den mysteriösen Alchemisten Johann Kunckel von Löwenstein. Der Große Kurfürst richtete ihm hier ein Laboratorium zur Herstellung von Goldrubinglas ein. Der Alchemist soll jedoch, bei dem Versuch Gold herzustellen, die Hilfe von bösen Mächten angerufen haben. Wegen seiner geheimen Experimente und der angeblichen Paktierung mit dem Teufel wurde er später als Hexer angeklagt. Es soll eines Tages eine große Explosion auf der Insel gegeben haben und der Alchemist musste das Kurfürstentum Brandenburg daraufhin in aller Eile verlassen. Außerhalb der Pfaueninsel soll ihm die Herstellung von Rubinglas nie mehr gelungen sein. Er selbst kehrte zu Lebzeiten zwar nie wieder auf die Pfaueninsel zurück, jedoch wird erzählt, dass nach seinem Tod des Öfteren eine schwarze Gestalt mit hellrot glühenden Augen zu sehen gewesen sein soll. Spukt seine verfluchte Seele nun für alle Ewigkeit auf der Pfaueninsel? In der Nacht sollen schon viele Menschen diese Erscheinung gesehen haben.

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