Mittwoch, 28. Dezember 2011

Moca-Vampir

Puerto Ricos Chupacabra ist bei den Einwohnern sehr gefürchtet. Viel zu großen Schaden hat er schon angerichtet. Und dasselbe gilt auch für das noch grässlichere Monster: Den legendären Moca Vampire (der „dunkle“ Mokka Vampir). Er kann nicht gesehen oder gefühlt werden, aber seine Spuren der Zerstörung sind schmerzhaft.Während der Chupacabra seine Namensgebung einem Komödianten verdankt, und seine Erwähnung („Ziegensauger“) trotzdem geeignet ist, Angst hervorzurufen, klingt der Name „Moca Vampire“ mehr wie ein Halloween Gebäck. Dennoch: während seiner einjährigen Schreckensherrschaft hat dieses unsichtbare Wesen sich in der Welt der Gruseleien einen Namen gemacht, auch wenn es dreißig Jahre später nun fast vergessen ist. In den Siebziger Jahren gab es eine alarmierend hohe Zahl von - bis dahin relativ wenig beachteten - Tierverstümmelungen in den Vereinigten Staaten und anderswo, und auch Puerto Rico stellte keine Ausnahme dar: Die Herden wurden von einem unbekannten Angreifer heimgesucht!
Im Februar 1975 ließ eine Puertoricanische Zeitung sich erstmals über das unheimliche Phänomen, das vornehmlich im kleinen, an der westlichen Inselseite gelegenen Städtchen Moca auftrat, aus. Der Moca Vampir tötete Tiere in einer nie zuvor gesehenen grausigen Weise. So waren zum Beispiel fünfzehn Kühe, drei Ziegen, zwei Gänse und ein Schwein mit bizarren Löchern in den Fellen tot aufgefunden worden. Ein messerscharfes Instrument musste benutzt worden sein! Im März 1975 fand der Farmer Rey Jimanez eine seiner Kühe tot in Moca‘s Barrio Cruz. Sie wies tiefe Löcher und Wunden am Kopf auf und verschiedene Kratzspuren. Die Nummer der Opfer stieg weiter an, und wie auch der Chupacabra zwanzig Jahre später, begann der Moca Vampir zu einer realen blutgierigen Gestalt zu werden. Irgendwo war etwas verstümmelt? Der Moca Vampir war‘s. Spekulationen bezüglich der Natur des Vampirs waren jedoch vielfältig: Manche dachten, es handele sich um eine übernatürliche Vogelgestalt, wie sie von dem Zeugen M. Acevedo beschrieben worden war. Er hatte das Wesen beobachtet, als es eines nachts auf seinem Haus landete und mit einem fürchterlichen Schrei wieder abhob. Andere hielten den Vampir für einen Alien aus dem Weltall. Immerhin wurden beinahe täglich UFOs über Puerto Rico gesehen, da machte diese Annahme Sinn. Wieder andere glaubten, dass eine gigantische Vampirfledermaus in die Karibik vorgedrungen sei und ihren Durst nun an den dortigen Tieren stillte. In dieser Zeit meldete der Farmer C. Hernandez den Behörden, dass der Vampir vierunddreißig seiner Hühner ermordet hatte. Damit war die Nummer der ermordeten Tiere auf über neunzig angestiegen, und das in nur zwei Wochen! Die letzten Hoffnungen, dieses grausige Phänomen würde vorübergehen, erwachten kurzzeitig zum Leben, als Luis Torres, ein anderer Farmer aus der Region, zwei etwa 1,80m lange Schlangen getötet hatte. Er hatte die Boas überrascht, als sie gerade ein 600Pfund schweres Kalb angreifen wollten. In den Medien wurde Torres als der Held der Saison gefeiert und nun, so meinte man, sei es vorbei mit dem Tiermorden. Den Moca Vampir aber kümmerte das wenig: Am 18. März 1975 killte er zwei Ziegen. Man fand sie blutleer, auf dem Grundstück von Hecto Vega. Kleine Einstiche am Hals der Tiere zeigten deutlich, dass, was auch immer ihren Tod verursacht hatte, weiter seinen Riesendurst nach Blut austobte. Nur eine Nacht später tötete es zehn weitere Ziegen auf Vega‘s Gelände, und verletzte noch sieben andere. Später stellte Vega außerdem fest, dass noch zehn Ziegen völlig verschwunden waren (Die Götter hatten sich ihre Mahlzeiten abgeholt...). Schließlich begann die Regierung sich mit dem Vampir zu beschäftigen. Mehrere Vertreter offizieller Stellen, darunter der Puertoricanische Landwirtschaftsminister und ein leitender Polizei Colonel, besuchten die Gegend und gaben an, der Sache auf den Grund gehen zu wollen. Alles stellte sich so dar, dass es selbst von offizieller Seite aus kaum Zweifel daran gab, dass hier kein Raubtier für die Verstümmelungsattacken in Frage kam. So hatte unter anderem ein Experte bestätigt, dass die Puerto Rica Boas außerstande seien, Ziegen oder Kühe zu töten. Blut könnten sie sowieso nicht aussagen. Am 23. März 1975 fand Felix Badillo ein totes Schwein tot auf. Dem Tier fehlte ein Ohr und es wies ein erhebliches Loch im Kopf auf. Badillos Hund hatte nicht angeschlagen und es gab auch keine Kampfspuren, so dass Badillo das Geschehen nur dem übernatürlichen Moca Vampir zuordnen konnte. Zwei Nächte später wurde der 25jährige Laborant Juan Muahiz von einem schaurigen, gefederten Wesen attackiert, als er unterwegs nach hause war. Zunächst hatte er versucht die Kreatur mit Steinen zu vertreiben, das aber hatte das Vieh erst richtig aggressiv gemacht. Es stürzte sich auf den jungen Mann, und dieser musste in großer Panik hinter einige Büsche fliehen. Von da gelang es ihm zu einem Haus zu rennen, woraufhin mehrere bewaffnete Anwohner aus schwärmten und vergeblich nach dem Monster Ausschau hielten. Tote Rinder, Pferde, Katzen, Nashörner, Kängurus und Wale... Sichtungen von UFOs, Vogelgestalten, und Humanoiden. Einstichstellen, entfernte Körperteile und Organe, blutleere Kadaver. Wie wahrscheinlich ist es, dass Chupacabras, Moca Vampire, Ufo Insassen , Bigfoots, Riesenvögel und andere Monsterwesen sich alle gleichzeitig an den Tieren dieser Erde austoben?

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